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Urlaub im Süden

Am Urlaubsort mit Bello & Co.

Mit dem Haustier an der Costa Blanca von Janette Vehse
aus den Costa Blanca Nachrichten

Wer seine pelzigen Familienmitglieder mitnimmt in den sonnigen Süden sollte die landesspezifischen Bestimmungen beachten

Die Reisezeit ist angebrochen. Hunderttausende Urlauber machen sich auf gen Süden, um, zum Beispiel an der Costa Blanca, Sonne, Strand und Meer satt zu genießen. Mit von der Partie sind oft die vierbeinigen Familienmitglieder. Ebenso wie für die Anreise (s. CBN-Service 1.024, S. 4-7) ist auch für den Aufenthalt am Urlaubsort selbst so manches zu beachten.
Schon die Wahl des Domizils kann in puncto vierbeinige Familienmitglieder Einschränkungen mit sich bringen. Was ist am geeignetsten? Hotel, Appartement, Ferienhaus oder gar Campingplatz? Für alle gilt: Die Anfrage vor der Buchung, ob Hund oder Katze erwünscht sind, feit vor der späteren bösen Überraschung, sollte dies nicht der Fall sein.
So sind denn in den meisten spanischen Hotels Hunde keine gern gesehenen Gäste. Dabei kann die Größe des Vierbeiners eine oft entscheidende Rolle spielen: Kleine und mittelgroße Rassen werden eher geduldet als die Riesen ihrer Art wie Neufundländer, Doggen oder Bernhardiner. Der Hotelführer „Viajando con perros“ („Mit Hunden reisen“, Verlag Ediciones con Encanto y de Colores, Escosura 4, 28015 Madrid, Tel.: 915 943 114) beinhaltet eine Auswahl von Hotels in ganz Spanien, die ausdrücklich Hunde erlauben. Für die Costa Blanca sind zwölf tierfreundliche Herbergen verzeichnet.
Ferienappartements und vor allem -häuser eignen sich allemal besser für den Urlaub mit vierbeinigem Anhang. Man kann sich ungezwungener bewegen, eine Haus-, sprich Hotelordnung ist nicht zu beachten, und Nachbarn, die sich gestört fühlen, sind eher selten, da Wand an Wand nicht vorhanden. Aber auch hier gilt: erst anfragen, dann anreisen.
Die Campingplätze der Costa Blanca sind unter dem Aspekt tierischer Anhang zu den Hotels eine echte Alternative. Fast alle haben sich auf den Besuch der Vierbeiner eingestellt. Nur vier der hiesigen Zeltplätze verbieten die Mitnahme von Hunden, einer fordert, dass sie stets an der Leine zu führen sind.

Tabuzonen für Vierbeiner
Beim Besuch im spanischen Restaurant müssen die Gefährten auf vier Pfoten in aller Regel draußen bleiben. Nur auf den Terrassen werden sie geduldet. Ebenfalls wichtig für das Tagesprogramm: An den Stränden der Costa Blanca haben Hunde keinen Zutritt. Ein erfrischendes Bad in den Fluten des Mittelmeers ist also für die Vierbeiner tabu. Zwar tollen gerade an abgelegenen Stränden viele Hundebesitzer mit Anhang herum. Doch wer gegen das Verbot wiederholt verstößt, den kann dieses Vergnügen bis zu 60 Euro Bußgeld kosten.
Auf die Landeserkundung in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen Spanienurlauber in Hundebegleitung ebenfalls verzichten. Sie haben in Bus und Bahn keinen Zutritt. Mit einer Ausnahme: Blinden- und Führhunde sind erlaubt.
In den Städten und Gemeinden herrscht Leinenzwang. Tiere, die sich allein auf der Straße vergnügen, werden in der Regel von Hundefängern eingesammelt und in das nächste Tierheim gebracht. Meldet sich der Besitzer nicht, wartet in vielen Orten schon nach kurzer Zeit die letale Spritze. „In jedem Fall sollte das Tier tätowiert oder besser noch mit einem Chip ausgestattet sein“, meint Tierärztin Manuela Linder. „Damit läßt sich der Besitzer leicht ausmachen, denn seine Daten sind in einer Zentrale gespeichert.“ Der Chip ist mittlerweile europaweit Pflicht, doch noch immer gibt es viele Tierhalter, die keine Implantation vorgenommen haben.

Gesetze nach Landesart
Wer mit Tieren reist, sollte sich generell mit den Einreisebestimmungen des jeweiligen Landes vertraut machen. In Spanien wird eine mindestens 30 Tage alte Tollwutimpfung verlangt, die nicht länger als ein Jahr zurückliegen darf. Die Impfung muss in einem internationalen Impfpass eingetragen sein. Darüber hinaus wird ein tierärztliches Gesundheitszeugnis verlangt, das nicht älter als 10 Tage sein darf.
Neben Tollwut lauern in Spanien weitere Gefahren für die Gesundheit der Hunde, wie Tierärztin Linder weiß: „Auf den Feldern sind häufig vergiftete Köder ausgelegt, um den Fuchsbestand zu dezimieren. Leider tappen aber auch viele Hunde in die Falle.“ Wenn sie nicht innerhalb von 30 Minuten behandelt werden, verenden die Tiere qualvoll.

Eine Plage – auch für Hunde
Besonders wichtig ist die Vorbeugung gegen heimtückische Krankheitsüberträger wie Zecken und Moskitos. „Zur Sicherheit sollte man die Tiere nachts im Haus behalten und abends mit Insektenschutzmitteln einreiben“, rät Linder, denn „gerade um diese Zeiten sind Mückenattacken besonders heftig.“ Als Insektenschutzmittel dienen spezielle Produkte für Vierbeiner oder das natürliche Teebaumöl (s. Kasten S. 4).
Große Gefahr geht von der Leishmaniose aus, die durch den Stich der zwei bis drei Millimeter großen Sandmücke übertragen wird. Etwa acht Prozent aller spanischen Hunde sind mit dem Erreger infiziert. Die parasitäre Infektion greift das Immunsystem an und beeinträchtigt die Organfunktion. Wird das Tier bei entsprechenden Symptomen nicht behandelt, geht es ein.
Ebenfalls von Mücken wird Dirophilariose (Herzwurm) übertragen. Die genauso häufig auftretende Erreger der Ehrlichiose wird dagegen von Zecken in den Hundekörper geschleust.
Nach dem Urlaub steht der Gang zum Tierarzt an. Er findet schnell heraus, ob Bello & Co. tatsächlich gesund geblieben sind. Einen Bluttest zur Entdeckung von Mittelmeerkrankheiten bietet auch der Verein Parasitus Ex e.V. für Hunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz kostenlos an. Weitere Informationen finden sich unter <www.parasitus. com>. Zeigt das Tier erst längere Zeit nach Urlaubsende Krankheitssymptome, sollte der Tierarzt auf den Aufenthalt im Süden hingewiesen werde. Nur wenn er über alle Informationen verfügt, kann er im Ernstfall helfen. Und nur dann finden die schönsten Tage im Jahr keinen unschönen Ausklang.


Prophylaxe gegen Mittelmeererkrankungen
Die wichtigste Maßnahme für Hundehalter ist die regelmäßige Blutuntersuchung des Tiers. Tierarzt Juan Azcárate empfiehlt, den Test einmal im Jahr durchführen zu lassen. „Je eher etwa Leishmaniose erkannt wird“, so Azcárate, „desto besser sind die Heilungschancen.“

Während der kritischen Zeit, vor allem von August bis September, sollten Hunde weder im Freien noch im Auto schlafen.

Als wirksamsten Schutz gegen Sandmücken, Zecken und Flöhe empfehlen Experten das Hundehalsband Scalibor (Scalibor Protector Band, eingetragenes Markenzeichen der Firma Intervet). Es ist in zwei Längen (48 und 65 Zentimeter) erhältlich und kostet in Spanien zwischen 16 und 18 Euro.

Das Halsband ist laut Produktinformation mit der Wirksubstanz Deltamethrin, einem Insekten- und Milbenbekämpfungsmittel, getränkt. Scalibor unterscheidet sich von anderen Halsbändern dadurch, dass sich der Wirkstoff wie ein Fettfilm auf der gesamten Hautoberfläche des Tiers ausbreitet. Der verhindert das Blutsaugen der Sandmücke. Da dieser Prozess bis zu zwei Wochen dauern kann, sollte das Halsband entsprechend lange vorher angelegt werden.

Ein weiterer wirksamer Schutz gegen die Moskitos ist Expot, eine Flüssigkeit, die aus Pipetten auf die Hundehaut aufgetragen wird (Kosten in Spanien: ab 23 Euro).

Beide Produkte bieten für ein halbes Jahr Schutz vor Parasiten und sind laut Tierärztin Manuela Linder die einzigen spezifische Mittel gegen Sandmücken.



Schutzmaßnahmen gegen Sandmückenstiche
Einen Impfschutz gegen Mittelmeerkrankheiten gibt es bislang weder für Menschen noch für Tiere.
Als Prophylaxe beim Menschen empfiehlt sich der Gebrauch von Insektenschutzmittel, vor allem während der aktivsten Flugzeit der Sandmücke, also während der Morgen- und Abenddämmerung.

Da Sandmücken schlechte Flieger und noch dazu windempfindlich sind, treten sie nicht in der Nähe von Stränden oder zwei bis drei Meter über dem Boden auf. Daher sind Plagegeister selten in Räumen ab dem zweiten Stock anzutreffen, außer sie werden von Licht angelockt.

Der Stich der Sandmücke gilt als schmerzhaft. Sie saugen nur an regungslosen, also etwa schlafenden Opfern. Die Gefahr für Mensch und Tier, bei einem nächtlichen Spaziergang gestochen zu werden, ist folglich eher gering.

Als zusätzlicher Schutz in Räumen wirken sehr feinmaschige (0,4 mm Maschenweite) Moskitonetze sowohl an Türen und Fenstern als auch über den Betten (0,4 bis 0,6 mm Maschenweite). Ebenfalls hilfreich sind Klimaanlagen oder Deckenventilatoren.



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